Soziales

Integration – Kinderarbeit im Jugendzentrum Stolberger Straße

Die Sinne bewegen

von Rainer Jansen

 

Die Jugendeinrichtung Stolberger Straße wurde im letzten Winter verstärkt von Kindern unter 14 Jahren besucht. Dies hat es in der Geschichte der Einrichtung immer wieder gegeben und erklärt sich hauptsächlich durch neu zugezogene Familien in unserem Häuserblock.
Ein weiterer Grund ist aber auch das gesetzliche Rauchverbot, das strickt eingehalten werden muss und in den letzten Jahren zu einer schnelleren Verschiebung der Altersstrukturen beigetragen hat.
Die Kindheitsphase vieler Migranten und Einheimischer stellt oftmals eine harte Konfrontation mit der Realität dar. Sehr problematische Familienverhältnisse, Großfamilien oder allein erziehende Mütter sind eher die Regel als die Ausnahme.


Offene Angebote
Unsere Heranwachsenden sind sich in der Regel oft selbst überlassen, sehr schwierig und zeigen häufig eine erschreckend rücksichtslose Gewaltbereitschaft. Separierungstendenzen oder sogar Bandenmentalitäten der einzelnen Nationalitäten oder Kulturen sind immer wieder deutlich erkennbar.
Die Kinder unserer Umgebung haben an jedem Öffnungstag die Möglichkeit, die Einrichtung bis 21:30 Uhr zu besuchen.
Spezielle offene Angebote, die die Sinne bewegen, werden hierbei in der Regel zweimal pro Woche zusätzlich unter Anleitung durchgeführt: Tonarbeiten, Einradfahren oder Riesenseifenblasen gehören genauso zum Repertoire wie Mosaikbilder basteln oder das Spielen in unserem Ballbad.
Sinn der Arbeit ist es, eine Beziehung zu den Kindern aufzubauen und einen Bezug zur Einrichtung zu schaffen. Durch Spiel und Dialog werden dafür die wesentlichen Grundlagen gelegt: es wird immer wieder ein individueller Selbstausdruck gemeinsam in der Gruppe und damit integrativ vollzogen. Interkulturelle Freundschaften werden somit in einer besonders prägenden Lebensphase gefördert, wobei die deutsche Sprache als einzig mögliche Kommunikationsbrücke dient.


Interkulturelle Freundschaften
Der Begegnungsraum „Jugendzentrum" bildet daher neben der Schule jeden Tag ein zusätzliches Lernfeld und begünstigt damit von Anfang an das Verständnis und damit das nachhaltige friedliche Miteinander der verschiedenen Kulturen.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass Jugendliche, die aus der Kinderarbeit kommen, durch ein gewachsenes Vertrauensverhältnis später besser ansprechbar und eher einsichtig sind. Auch deswegen ist die Kinderarbeit für unser Haus ein unverzichtbarer Bereich.

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