Themenbereich Bahnhof Belvedere
Der Bahnhof Belvedere ist eines der Herzensprojekte des Bürgervereins Köln-Müngersdorf. Der BVM unterstützt den Förderverein Bahnhof Belvedere bei seinen Bemühungen, das älteste Bahnhofsgebäude Deutschlands zu restaurieren. Im Folgenden Artikel zum Thema.
Kein Ende im Platanenstreit
Stand 7./10. August 2025
Eine Platane am Bahnhof Belvedere, die direkt an dem Gebäude steht und über die seit vielen Jahren gestritten wird, darf nach einer aktuellen Entscheidung des Verwaltungsgerichts Köln doch nicht gefällt werden. Kurz nach Verkündung des Entscheids gab es am Bahnhof einen Feueralarm.
Den Eilantrag gegen eine Fällgenehmigung hatte der BUND NRW im Januar dieses Jahres angestrengt, nachdem zuletzt im Dezember 2024 das Regierungspräsidium und Jahre zuvor schon andere politische und verwaltungstechnische Instanzen eine Genehmigung ausgesprochen hatten (siehe die Artikel weiter unten). Das Hin und Her um einen einzigen von mehreren Bäumen im Bahnhofspark läuft nun ins elfte Jahr hinein.
Zur Erinnerung: Es geht um eine einzige große Platane, die so dicht an Deutschlands ältestem Bahnhof steht, dass die ehrenamtlich Aktiven vom Förderkreis Bahnhof Belvedere e.V. bleibende Schäden am Fundament durch die Wurzeln sowie am Gebäude durch evtl. herabfallende Äste des alten Baumes befürchten. Die anderen Platanen im Bahnhofspark stehen nicht zur Diskussion.
Nach Informationen des Bürgervereins Köln-Müngersdorf hat das Verwaltungsgericht rein nach Aktenlage entschieden. Auf seiner Internetseite (s.u.) spricht das Verwaltungsgericht, das "vorerst" nicht gefällt werden dürfe und dass in der Sache "kein überwiegendes öffentliches Interesse" vorliege. Der Denkmalschutz überwiege in diesem Fall das naturschutzrechtliche Interesse.
Gegen die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Köln kann nun beim Oberverwaltungsgericht Münster Beschwerde eingelegt werden.
Feueralarm
Nur wenige Tage nach Verkündung des o.g. Gerichtsbeschlusses gab es in der Nacht von Freitag, 8. August, einen Feueralarm am Bahnhof Belvedere: Mutmaßlich Brandstifter hatten die umstrittene Platane in Brand gesetzt. Nachbarn in der Kleingartenanlage entdeckten den Rauch alarmierten die Feuerwehr, so ein Mitglied des Fördervereines Bahnhof Belvedere. Damit wurde wohl Schlimmeres verhindert: Das Feuer hätte auf Deutschlands ältestes Bahnhofsgebäude übergreifen und es zerstören können. Es ist nicht der erste Anschlag auf die Platane. Die Polizei ermittelt.
Hanno Frings
> zur Internet-Begründung des Verwaltungsgerichts Köln
Die durch eine mutmaßliche Brandstiftung beschädigte Platane unmittelbar neben dem historischen Wintergarten. Zum Vergrößern aufs Bild klicken. Foto: hf
Stand der Dinge im Bahnhof Belvedere
Stand 17. Mai 2025
Im Rahmen seines Aktionstags am 17. Mai 2025 hatte der Förderkreis Bahnhof Belvedere e.V. zu einem Rundgang eingeladen. Die Gäste konnten sich über den Stand der Restaurierung von Deutschlands ältestem Bahnhofsgebäude informieren. Es hat sich einiges getan.
Text & Fotos: Hanno Frings
Zwei Neuigkeiten stechen dabei besonders ins Auge: Die Brücke vom "Turm", wie die Belvedere-Macher den Erschließungsanbau nennen, zum eigentlichen Bahnhofsgebäude hat nun die Glasfassade erhalten. Später kommt noch ein Sonnen- und Vogelschlag-Schutz dazu.
Und auf der Rückseite des Bahnhofs nimmt der Wintergarten, wo vor fast 200 Jahren Eisenbahnpassagiere und Ausflügler die Aussicht genossen hatten, Form an. Hier sind nun die Panoramafenster im ursprünglichen Stil eingebaut, Holzstützen mitsamt Verzierung rekonstruiert und die Deckenkonstruktion nach alter Bauweise erneuert worden.
Mit jedem Wort von Stefan Zeltwanger, dem ausführenden Architekten, spürt man, wieviel Herzblut alle Engagierten des Förderkreises in das Projekt legen. Das gilt auch für den Vorsitzenden Sebastian Engelhardt, seine Stellvertreterin Elisabeth Spiegel und überhaupt für alle aktiven Mitglieder des Förderkreises, die sich um den Bahnhof Belvedere kümmern.
Sie hoffen, dass Ende kommenden Jahres die Restaurierung soweit ist, dass der Bahnhof für erste Veranstaltungen geöffnet werden kann. Zeltwanger betont, dies sei vor allem den beteiligten Spezialfirmen zu verdanken, die Zug um Zug die komplizierten Gewerke bestens erledigten.
Im Anschluß an den Gebäuderundgang hat Dr. Henriette Meynen, ehemalige Stadtkonservatorin von Köln und Gartendenkmalpflegerin, die Geschichte der Gartenanlage umrissen. Interessant mit Blick auf eine einzige Platane, die das fast 200 Jahre alte Bahnhofsgebäude bedroht, aber wegen einer Klage des BUND nicht gefällt werden darf: Nicht die einzelnen Bäume, sondern das Gesamtkunstwerk von Platanen, der Gartenanlage und ausdrücklich auch des Bahnhofsgebäudes stelle in Gänze ein schutzwürdiges Ensemble dar, so die ausgewiesene Gartendenkmal-Expertin. Der staunende Zuhörer kann also ableiten: Insoweit hat der einzelne Baum, der nachweislich das alte Gebäude bedroht, offenbar gar keine Relevanz im Rahmen des Naturschutzes.
Kafka oder Schilda? Mal schauen, wie lange der mittlerweile 15 Jahre alte Streit um eine einzelne Platane noch weitergeht.
Im Ernst: Der Platanen-Streit geht weiter
Stand 18. Januar 2025
Es ist fast nicht zu glauben: Nur für ein paar Tage sah es danach aus, als könnten die Sanierungsarbeiten am Bahnhof Belvedere in Köln-Müngersdorf im vollen Umfang weitergehen. Doch jetzt will der BUND Köln gegen die Fällgenehmigung gerichtlich vorgehen.
Nach mittlerweile zehn Jahren des Streits um eine einzelne Platane, die Teile des Bahnhofsgebäudes baulich bedroht, sah es kurz vor Heiligabend danach aus, als könnten die ehrenamtlichen Sanierer des Bahnhofs Belvedere endlich weitermachen. Eine einzige von Dutzenden Platanen macht ihnen seit Jahren große Sorgen, denn die Wurzeln untergraben das Fundament eines wichtigen Teils des Gebäudes.
Denkste: Am 16. Januar 2025 hat die Kölner Kreisgruppe des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) verkündet, gegen die erst im Dezember vom Regierungspräsident und zuvor von weiteren politischen Instanzen bis hin zum Landtag (!) gebilligte Fällung eines Baumes gerichtlich zu klagen.
Die ohnehin überlasteten Gerichte werden sich bestimmt freuen; und Entscheidungen von politischen Gremien und verantwortlichen Behörden scheinen nichts wert zu sein. Bleibt abzuwarten, ob zuerst Deutschlands ältestes Bahnhofsgebäude zerbricht oder die wesentlich jüngere Platane aus Altersschwäche von alleine umkippt.
Hanno Frings
Weitergehende Informationen:
> Förderkreis Bahnhof Belvedere e.V.
Bahnhof Belvedere: Der Baum kommt weg
Stand 23. Dezember 2024
Kurz vor Weihnachten 2024 hat der Regierungspräsident das Fällverbot für eine einzelne Platane am Bahnhof Belvedere zurückgezogen. Damit wäre der Weg frei für die weitere Sanierung des ältesten Bahnhofs Deutschlands.
Der Druck der Öffentlichkeit - sogar der Landtag hatte sich mit der Platane beschäftigt - war am Ende offenbar so groß, dass das sachlich nie verständliche Fällverbot aufrecht gehalten werden konnte.
Erst Anfang Dezember (siehe unten) demonstrierten zahlreiche Bürgerinnen und Bürger vor der Bezirksregierung Köln und skandierten: "Der Baum muß weg". Neben anderen forderte dies die Grande Dame des deutschen Denkmalschutzes, Barbara Schock-Werner.
Eine einzelne Platane direkt am Fundament vom Bahnhof Belvedere in Müngersdorf, dem ältesten Bahnhof Deutschlands, hat Teile der Sanierung rund zehn Jahre lang verhindert. Die Wurzeln des Baums untergraben den historischen Bau, erhebliche oder zumindest kostenintensive Schäden drohen dadurch. Jetzt kann es endlich weitergehen.
hf / Foto: Monika Frei-Herrmann
Rettet den Bahnhof: "Der Baum muß weg"
Stand 5. November 2024
"Für Denkmalschutz und Naturschutz. Für den Bahnhof Belvedere. Für die Fällung von 1 Platane." So lautete das Motto im Aufruf zu einer Demonstration am Mittwoch, 4.12.2024, vor der Bezirksregierung Köln. Der Anlaß: Seit 2014 versucht die Stadt Köln eine einzelne Platane, die direkt am Gebäude steht und deren Wurzeln unter den denkmalgeschützten Bahnhof Belvedere reichen, zu fällen. Der Baum bedroht das älteste Bahnhofsgebäude Deutschlands.
Ein Bericht über die Demo von Roland Schüler
"Der Baum muß weg", skandierten mehr als 50 Bürgerinnen und Bürger. Für den Erhalt und die Nutzung des denkmlgeschützten Bahnhof Belvedere in Köln Müngersdorf haben sie am Mittwoch, 04.12.2024 vor der Bezirksregierung Köln ihr Stimme erhoben. Die Bezirksregierung mische sich in die kommunale Selbstverwaltung ein und wolle der Stadt Köln vorschreiben, eine Platane nicht zu fällen, so die Kritiker.
Obwohl es mehrheitliche Beschlüsse der Bezirksvertretung Lindenthal und des Petitionsauschuss des Landtages NRW gibt, diesen Baum zu fällen, obwohl SPD, CDU und FDP im Kölner Rat sich für die Fällung aussprechen, greift die Mittelbehörde Bezirksregierung Köln massiv ein. Und schafft es nicht, intern auch die Obere Denkmalbehörde zu beteiligen.
Auf der Demo vor dem Regierungspräsidium erschienen mehr als 50 Bürgerinnen und Bürger, darunter Vertreter von Parteien und aus der Kultur. Unter anderen hielt die Grande Dame des deutschen Denkmalschutzes, Barbara Schock-Werner, eine Rede. Foto: Monika Frei-Hermann
Der Förderkreis Bahnhof Belvedere e.V., der Bürgerverein Müngersdorf e.V.,
der Freundes- und Förderkreis zur Vollendung des Grüngürtels - Landschaftspark Belvedere, der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz RV Köln sowie Mitglieder der Bezirksvertretung Lindenthal riefen zu einer Kundgebung für den Denkmalschutz und für den Naturschutz auf - und zahlreiche Bürger (und auch Mitglieder des Rates) kamen zusammen.
Die Bezirksbürgermeisterin Cornelia Weitekamp sprach für die Bezirksvertretung von der besonderen Bedeutung des Denkmals weit über Köln hinaus. Die Kölnerin Barbara Schock-Werner sprach mit voller Hochachtung vom Engagement des Förderkreises Bahnhof Belvedere, der seit 10 Jahren den Streit um die einzige Fällung einer Platane aushalten. Sie betonte, dass die Stiftungen, die eine denkmalgerechte Sanierung fördern, eine lange Geduld haben. Sie werden die Fördergelder nicht auszahlen, wenn die Platane stehen bleibt und das Denkmal und die Nutzung gefährdet.
Barbara Albat, Marliese Berthmann und Roland Schüler forderten alle demokratischen Parteien im Rat der Stadt Köln auf, die Fällung zu beschließen. Sie forderten die Mittelbehörde Bezirksregierung dem Votum des Petitionsauschusses des Landtag NRW zu folgen, die Platane zu fällen. Und sie fordern die Ministerin Ina Scharrenbach und Minister Oliver Krischer zu einem Statement auf sowie für den Schutz des Denkmals Bahnhof Belvedere mithilfe der Fällung einer einzigen Platane.
Die WDR Lokalzeit Köln berichtetet unter
Bilder von der Baustelle
Die langjährige Baustelle am Bahnhof Belvedere - natürlich fordert sie Fragen heraus: Was passiert da eigentlich? Wieso dauert das so lange? Wann wird das mal fertig werden? Antworten gibt ein spannender Zwischenbericht von Sebastian Engelhardt vom Förderkreis Bahnhof Belvedere e.V. inklusive einer Fotostrecke.
Stand Herbst 2023
Text, Fotos: Sebastian Engelhardt
Weiter unten die Sammlung von Artikeln der vergangenen Jahre.
> hier Beiträge über die Geschichte der Kölner Eisenbahn und des Bahnhofs
> hier zum Internetangebot des Förderkreises Bahnhof Belveldere e.V.
Alle lieben Bäume
Naturschützer gegen Kulturschützer? Ja, in Köln geht das. Um eine von vielen Platanen, die einfach zu nah an dem unersetzlichen Bahnhofsgebäude steht, rankt sich ein langwieriger Streit.
Stand 2020
Text: Marliese Berthmann
Der Baubeginn
Das Jahr 2019 markiert für den Förderkreis Bahnhof Belvedere e.V. ein wichtiges und lang erwartetes Ereignis: Im Juli startete der offizielle Baubeginn.
Stand 2019 / 2020
Text, Fotos: Sebastian Engelhardt
Das Werden der alten Fassade
Ein weiteres hoffnungsvolles Zeichen, dass die Arbeiten in Fahrt kommen, ist die erfolgte Restaurierung der Volutenkonsolen. Das sind die schneckenförmig verzierten Trägerelemente des Balkons an der Fassade des Baudenkmals.
Stand 2017
Silberne Halbkugel für viel Engagement
Preisträger im Europäischen Kulturerbejahr 2019 wurde der Förderkreis Bahnhof Belvedere.
Stand 2019
Text: Ulrich Naumann, Elisabeth M. Spiegel
Naturschutz contra Denkmalschutz
Seit 2014 gibt es zwischen den Denkmalschützern und Naturschützern einen Konflikt: Sie streiten sich um eine von mehreren Platanen in der Gartenanlage vom Bahnhof Belvedere, die zwar alt ist, aber das Fundament und damit den historischen Bau gefährdet. Ein Ende der Diskussion ist nicht abzusehen.
Stand Winter 2016 / 2017
Text: Elisabeth M. Spiegel, Sebastian Engelhardt
Fotos: Förderkreis Bahnhof Belvedere e.V.
Spende: Ein Stein für Bahnhof Belvedere
Wer mag, kann im Internet „Bausteine“ für die Sanierungs- und Baumaßnahmen am Denkmal-Bahnhof spenden. Jeder kann sich unter www.spendentool-bahnhof-belvedere.de „seinen“ Baustein auswählen und damit seinen Namen mit dem Denkmal verbinden.
Stand 2014 / 2015
Text: Sebastian Engelhard
Foto: Ute Prang
175 Jahre Eisenbahn in Köln
Am Sonntag, den 21. September 2014 hatte der Förderkreis Bahnhof Belvedere e. V. zum Bahnhof nach Müngersdorf geladen, um an das 175-jährige Jubiläum der ersten Eisenbahnfahrt in Köln und damit an die Eröffnung des ältesten noch existierenden Stationsgebäudes zu erinnern.
Stand 2014
Text: Sebastian Engelhardt
Fotos: Martin Gütgemann, Annette Diehl
Förderkreis für den Bahnhof
Erfreuliche Nachrichten vom Bürgerprojekt Bahnhof Belvedere: Nachdem der erfolgreich verhandelte Erbbauvertrag mit der Stadt Köln unterzeichnet wurde, fungiert der Förderkreis nun als Hausherr im Bahnhof Belvedere. Damit hat ein neues Kapitel des Projektes begonnen.
Stand 2012
intern: Zähler ab 11/24
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Opfer des National-sozialismus in Köln-Müngersdorf
Betroffene und Zeitzeugen kommen zu Wort.