Kunst und Kultur | Annelie Hölzels Ausstellung
„Jetzt gebe ich meine Bilder her“
Annelie Hölzels Ausstellung im Riphahn-Haus Am Gibbelsberg
Text: Karin Titz
Fotos: Ute Prang
Beitrag aus BlickPunkt 33 | 2020
Eingeweihte Müngersdorfer kennen es bestimmt, das vom Architekten Wilhelm Riphahn 1963 erbaute Wohnhaus Am Gibbelsberg. Hier ist seit den 60er-Jahren die Familie Hölzel zu Hause. Friedrich-Wolfgang Hölzel, 2015 verstorben, war selbst Architekt, lebte dort mit Ehefrau Annelie und den Kindern Sabine und Veit. Immer noch Bewohnerin des Hauses ist Annelie Hölzel, Kunstmalerin. Da der Ehemann in der Aufbauzeit ständig unterwegs war und sich für Annelie der Alltag eher gleichförmig dahinzog, belegte sie Anfang der 70er-Jahre spontan einen Malkurs im Römisch-Germanischen Museum. Geleitet wurde der von Künstler Georg Gartz.
Gartz stellte Themen vor, mit denen sich Künstler wie Picasso, Mondrian, Hopper, Klee und viele weitere bedeutende Persönlichkeiten auseinandergesetzt hatten.
Annelie Hölzel hatte das Richtige für sich gefunden. „Ich dachte nie nach, ich habe einfach gemalt.“ Dabei arbeitete sie mit den buntesten Farben, machte ideenreiche Kollagen und gab ihren Werken
damit den ganz eigenen besonderen „Anstrich“ und Ausdruck. „Mir war nicht die Technik wichtig, mein Gefühl war entscheidend.“ Dabei erkennt man noch gut die den damaligen Impuls gebenden prominenten
Gemälde. Und so gleicht das Riphahn-Hölzel-Haus fast einem Museum.
Zeitreise eigener Art
Heute, in ihren Räumen Am Gibbelsberg, leuchten die Wände. In nahezu allen Wohnbereichen hängen, nach Petersburger Art dicht an dicht, die wunderschönen Bilder, die den Betrachter auf
Entdeckungsreise schicken. Davor sind Staffeleien mit Gemälden aufgestellt, und selbst auf dem Boden liegen und lehnen Bilder an Regalen und Wänden. Alle ihre Werke hat Annelie Hölzel nach der
Fertigstellung mit fachlicher Beratung rahmen lassen, sodass sie in bestem Zustand verfügbar sind.
Fast sind die ausgestellten Bilder Annelie Hölzels eine Zeitreise durch die Kunstgeschichte, wenn auch nicht mit Originalen, jedoch mit den typischen Kennzeichen der großen Künstler. Auf ihre persönliche Art hat sie diese umgeformt, hat zugefügt und gestaltet: Sie sind auf strahlende Weise etwas Besonderes, die Werke von Annelie Hölzel. Vielleicht wie die Künstlerin selbst, die mit farbenfroher, stilvoll abgestimmter Kleidung durch die Wohnung führt und kleine Episoden erzählt.
Späte Trennung
Annelie Hölzel schaut schon seit 91 Jahren in die Welt. Bisher gab es für sie keinen Grund, sich von ihren Bildern zu trennen. Auch bei einer Ausstellung in der Orangerie in Brühl widerstand sie
einem attraktiven Kaufangebot. Das möchte sie endlich ändern. Annelie Hölzel gibt jetzt ihre Bilder frei. Sie möchte noch zu Lebzeiten die Gelegenheit wahrnehmen und die Bilder zeigen, damit sich
viele daran erfreuen können. Annelie Hölzel will sich von ihren Bildern trennen, mit dem Wunsch sie in guten Händen zu wissen.
Aus diesem Anlass veranstaltet die Familie eine große Präsentations- und Verkaufsschau. Zudem erlaubt der Besuch der Ausstellung den Besuchern, das Riphahn-Haus Am Gibbelsberg auch einmal von innen
zu sehen.
Annelie und Veit Hölzel laden herzlich dazu ein, die Ausstellung und das Riphahn-Haus zu besuchen und sich mit einem Bild unter‘m Arm auf den Start ins neue Jahr einzustimmen.
Ausstellung
Annelie Hölzel im Riphahn-Haus
25. und 26. Januar 2020 von 14 bis 18 Uhr
Am Gibbelsberg 12, Laudatio Veit Hölzel
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