Ortsgestaltung | Ludwig-Jahn-Straße
Ein regelrechter Bauboom
Seit Jahren können wir in Müngersdorf und Umgebung einen regelrechten Bauboom beobachten. An vielen Ecken entstehen neue Wohnungen mit der Folge, dass die Bevölkerungszahl in unseren Stadtteilen stetig steigt und Baugrundstücke knapp werden. Nun soll auch noch das zur Zeit brachliegende Gelände an der Ludwig-JahnStraße westlich des Malerviertels bebaut werden, das wegen der Nähe zur Autobahn und zur Bahntrasse Köln-Aachen wahrhaftig nicht zu den bevorzugten Wohnlagen zählt. Geplant wird dort ein neues Wohnquartier mit rund 175 Wohneinheiten in sieben Mehrfamilien- und 53 Einfamilienhäusern.
Das Planungskonzept wurde Ende Juni dieses Jahres auf einer Informationsveranstaltung zur frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung, zu der die Stadt in die Ildefons-Herwegen-Schule geladen hatte, vorgestellt. Auf der Versammlung nahmen neben den Erläuterungen zu Anordnung und Erscheinungsbild der Wohngebäude die Ausführungen zu den Lärmschutzmaßnahmen für das neue Wohngebiet einen breiten Raum ein. Verständlich, denn nach Berechnungen des Lärmgutachters liegt die Belas-tung hier heute schon trotz „gedeckelter“ Autobahn am Tag bei 57 Dezibel. Das ist zwei Dezibel höher, als die einzuhaltenden Richtwerte für allgemeine Wohngebiete nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (55 Dezibel tagsüber) erlauben. Fährt ein Zug vorbei, erhöht sich der Wert auf 70 Dezibel.
Mit geschickter Anordnung der Gebäude, einer nahezu geschlossenen viergeschossigen Bebauung entlang der Autobahn und der Bahntrasse sollen die südwestlich gelegenen Einfamilienhäuser im Gebiet gegen
den Auto- und Schienenlärm abgeschirmt werden. Bei den Mehrfamilienhäusern werden die Wohnräume zum abgeschirmten Bereich nach innen hin ausgerichtet, die Gärten der Einfamilienhäuser und der Kita an
der Ludwig-Jahn-Straße mit Lärmschutzwänden geschützt.
Gegen Art und Umfang der Bebauung wurden von den Bürgern auf der Versamm-lung wenig Bedenken vorgetragen. Es wurde jedoch noch einmal mit Unverständnis und großem Bedauern festgestellt, dass es der
Stadt Köln nicht gelungen sei, das Bau-grundstück als Standort für die dringend benötigte weiterführende Schule im Kölner Westen zu sichern. Die Bürger, insbeson-dere die
Bürger-Interessengemeinschaft Junkersdorf hatten das seit Langem mit Nachdruck gefordert. Einige Anwesende hätten es dagegen vorgezogen, das Grundstück gar nicht zu bebauen und als Freiraum zu
erhalten.
Bedenken und zahlreiche Verbesserungsvorschläge gab es allerdings hinsichtllich der verkehrlichen Erschließung. Nachbarn rund um die Ludwig-Jahn-Straße, den Egels-pfad und den Brauweilerweg
befürchten vor allem, dass es zu mehr Verkehr, insbesondere zu mehr Schleichverkehr durch ihre ruhigen Wohnstraßen komme. Um das auszuschließen, wurden unter anderem geänderte Verkehrsführungen, eine
versetzte Einfahrt in das neue Wohnviertel und auch das Setzen von Pollern vorgeschlagen. Eine Lösung versprechen sich viele Anwohner auch vom Ausbau des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs, etwa durch
attraktivere Busverbindungen mit erhöhter Taktung. Heute verkehrt der Bus 141 dort nur dreimal in der Stunde.
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