Ortsgestaltung | Bahnhof Belvedere

Stillstand überwunden

Die Rückkehr der Voluten an die Fassade des Bahnhofs Belvedere

 

Text: Sebastian Engelhardt |

Elisabeth M. Spiegel

Fotos: Förderkreis Bahnhof Belvedere | Ute Prang

 

Beitrag aus BlickPunkt 30

 

Der fast zwei Jahre dauernde Verfahrensstillstand am Bahnhof Belvedere, ausgelöst durch einen Konflikt zwischen Denkmal- und Naturschutz, wurde in diesem Frühjahr endlich beendet.
Zuvor signalisierten die beteiligten Fördergeber deutlich, dass die Aufrechterhaltung der seit Jahren zugesagten Mittel nicht länger möglich und zumutbar sei. Darauf machte es sich die zuständige Dezernentin für Wirtschaft und Liegenschaften zur Aufgabe, das Bürgerprojekt Bahnhof Belvedere bis zu ihrem Ausscheiden aus dem Amt Ende März 2017 wieder in Fahrt zu bringen. Ein Hannoveraner Sachverständiger zeigte Möglichkeiten für konstruktive Anpassungen auf, die eine Koexistenz von Baudenkmal und Naturdenkmal sicherstellen sollen. Gleichzeitig übernimmt die Stadt Köln die Haftung für
eventuell auftretende Schäden aus dem Baumerhalt. Diesen pragmatischen Ansatz machte sich der Vorstand des Förderkreises zu eigen, um den Stillstand des Projektes zu überwinden und den Verfall einer Förderung in Höhe von 442.000 Euro abzuwenden.

 

Voluten, die Trägerelemente des Balkons, nun in neuer Pracht wieder an alter Stelle
Fehlendes wird ergänzt.

Voluten der Hoffnung
Ein weiteres hoffnungsvolles Zeichen, dass die Arbeiten nun wieder in Fahrt kommen, ist die erfolgte Restaurierung der Volutenkonsolen. Das sind die schneckenförmig verzierten Trägerelemente des Balkons an der Fassade des Baudenkmals; sie bilden zugleich das Logo unseres Förderkreises.


Spenden
Für die weitere Restaurierung des klassizistischen Hauses standen bereits seit März 2015 Mittel der Beauftragten für Kultur und Medien (Berlin) bereit, darüber hinaus gab es eine großzügige Spende eines Müngersdorfer Mitbürgers. Nachdem auch die Stadt Köln Anfang des Jahres ihren Eigenanteil freigegeben hatte, konnte die Restaurierung des Voluten-Schmucks, der noch aus der Zeit des Gebäudebaus stammt, erfolgen.

 

Bei einem Werkstattbesuch überzeugte sich der Vorstand des Förderkreises von den notwendigen, sehr aufwendigen Restaurierungsmaßnahmen. Dabei zeigte sich, dass die „Schnecken“ zunächst aufgemalt worden waren und die geschnitzten Rosetten und Akanthusranken später aufgesetzt wurden.


Die Rückkehr der Voluten an die Fassade des Bahnhofs Belvedere nach über fünf Jahren war uns Anlass für einen kleinen Festakt mit Vereinsmitgliedern, Fördergebern und Mitgliedern der Verwaltung am 25. April 2017. Der feierlichen Enthüllung der restaurierten Voluten folgte ein Kurzvortrag von Professor Walter Buschmann, früher war er beim Amt für Denkmalspflege im Rheinland, über die Rolle dieser schönen Verzierung in der Zeit des Klassizismus. Auch der Restaurator war zugegen und stellte sich den Fragen des interessierten Publikums. Die Veranstaltung wurde musikalisch umrahmt von einem Hornquartett mit Studierenden der Kölner Hochschule für Musik und Tanz.

 

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