Buchenkomplex-Krankheit

Pilze lösen großflächige Rinden-Nekrosen aus.

Buchen-Sterben wegen Klimawandels auch bei uns

 

Text: Daniel Gerhardt
Amt für Landschaftspflege und Grünflächen

Fotos: Ute Prang

 

Beitrag aus BlickPunkt 33

Stand Winter 2019 / 2020

 

Im Februar 2019 wurden durch den externen Sachverständigen Professor Doktor Rolf Kehr zahlreiche Proben von geschädigten Buchen im Stadtwald, Tierpark und im Äußeren Grüngürtel bei Müngersdorf entnommen und untersucht. Die Befunde des Gutachtens sowie die weitere Vorgehensweise sind nachfolgend zusammengefasst:
Die beobachteten Schäden in der Oberkrone der meisten untersuchten Bäume sind geprägt vom Absterben einzelner Äste und Kronenpartien. Daran beteiligt sind Pilze, die großflächige Rinden-Nekrosen auslösen. Die geschwächten Bäume sind ebenso anfällig für Insektenbefall, insbesondere durch Buchenprachtkäfer und Bunter Buchenborkenkäfer. Als auslösende Faktoren gelten hier neben der Sonnenbrandgefahr intensive und kurz aufeinander folgende Fruchtbildung, welche den Holzzuwachs und die Vitalität der Buche stark herabsetzen.

Buchen, die durch akute Trockenschäden beeinträchtigt sind

Die unter den Bedingungen des Klimawandels beobachteten Witterungstrends in den letzten beiden Jahrzehnten haben zu einer Häufung und zur starken Zunahme von Stressfaktoren bei der Buche beigetragen.
Bei einigen der untersuchten Bäume kommt offenbar dem Sommer 2018 eine wesentliche schwächende Rolle zu. Solche Bäume, die zuhauf in den Beständen zu finden sind, haben im Herbst 2018 zum großen Teil ihr Laub nicht verloren, was ein Hinweis darauf ist, dass sie nicht in der Lage sind, ein Trennungsgewebe am Blattgrund auszubilden. Bei solchen Bäumen, die noch im Spätwinter 2018/2019 im vertrockneten Herbstlaub standen, muss man davon ausgehen, dass sie mindestens zu einem wesentlichen Teil durch akute Trockenschäden beeinträchtigt sind, sodass mit zahlreichen weiteren Ausfällen zu rechnen ist. Stark geschädigte Bäume sollten je nach Kronenzustand kurz- bis mittelfristig entnommen werden. Eine rasch einsetzende Bruchgefahr kann zum Beispiel angezeigt sein, wenn die typischen oben genannten Schadorganismen vorhanden sind.
Speziell in den geschwächten Buchenbeständen des Äußeren Grüngürtels ist es unsere Strategie, möglichst viele abgestorbenen, geschwächten Bäume und solche mit abgestorbenen Kronenteilen stehen zu lassen, wenn es die Verkehrssicherheit zulässt. Dadurch wird das Waldgefüge so lange wie möglich erhalten, und im Schutz der Bäume kann sich Naturverjüngung entwickeln.

 

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