Linie 1: Der Westen fordert breite Diskussion

Stand: 21.4.24

Im Vorfeld einer Ratsitzung am 21. März 2024 über die Zukunft der Ost-West-Achse, zu der die Straßenbahnlinie 1 gehört, haben sich vier Bürgervereine aus dem Kölner Westen an die Lokalpolitik und die Lokalpresse gewandt und eine breite und offene Diskussion gefordert. Hier das Schreiben vom 20. März im Wortlaut:

In seiner morgigen Sitzung soll der Rat einen erweiterten Planungsbeschluss für die Kapazitätserweiterung auf der Ost-West-Achse, Bereich West, Haltestellen Melaten, Junkersdorf, Mohnweg, Bahnstraße, Weiden Zentrum, Weiden Römergrab und Weiden West fassen (TOP 10.6, 2494/2023). 

Obwohl noch völlig offen ist, wie es mit der Linie 1 in der Innenstadt weitergeht, werden bereits jetzt personelle und finanzielle Ressourcen für die Detailplanung des Umbaus der Haltestellen im Kölner Westen gebunden, die im Sinne einer ökologischen Verkehrswende an anderer Stelle gewinnbringender eingesetzt werden könnten. 

Jenseits der zum Teil ideologisch verhärteten Auseinandersetzungen zum Thema ‚Ausbau der Ost-West-Achse' (Stichwort Tunnellösung oder oberirdischer Ausbau in der Innenstadt) plädieren die Bürgergruppen im Kölner Westen für eine Position der Vernunft: In Zeiten, in denen sich der Stadtrat mit einer Streichliste geplanter Großprojekte beschäftigt, müssen auch beim Ausbau des ÖPNV Prioritäten gesetzt werden. 

Wir fordern, die Planungen für den Umbau der Haltestellen der Linie 1 zwischen Weiden West und Melaten für den Einsatz von 90-Meter-Bahnen zu stoppen, bis eine Lösung für die Gestaltung der Ost-West-Achse in der Innenstadt beschlossen und umgesetzt ist. Im Interesse der besten Lösung für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt erwarten wir - unabhängig von der aktuellen Beschlusslage - von Politik und KVB jetzt eine ernsthafte und transparente Auseinandersetzung mit vorliegenden Alternativkonzepten zur bestehenden Planung, einschließlich der Entscheidung über den Einsatz von 90-Meter-Bahnen.

Wir halten ein Moratorium und eine Neubewertung des Gesamtprojekts für unumgänglich. Unser ausführliches Positionspapier finden Sie in der Anlage. Über eine Berücksichtigung in der Berichtserstattung würden wir uns freuen. Für ein Gespräch oder weitere Informationen stehen wir gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen...
 

für die Bürger-Interessengemeinschaft Junkersdorf e.V.: Astrid Franzen

für die Bürgerinteressengemeinschaft Weiden e.V.: Dr. Viviane Fröhling, Ulrike Mazalla und Karl-Heinz Flick

für den Bürgerverein Köln-Müngersdorf e.V.: Antje Frings und Harald Schaefer

für die Interessengemeinschaft Braunsfelder Bürger*innen: Henning Sonnemann und Ilsetraut Popke

PS: Die Bürgergruppen im Kölner Westen sind parteipolitisch unabhängige lokale Bürgervereine und -interessengemeinschaften, die sich seit vielen Jahren für die Belange der Bürgerinnen und Bürger in ihren jeweiligen Vierteln einsetzen und bei allen überörtlich bedeutsamen Projekten im engen Austausch miteinander stehen und projektbezogen zusammenarbeiten.

Anlage: Positionspapier