Planfeststellungsbeschluß erteilt:
Mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer
Stand Oktober 2024
Text: Hildegard Jahn-Schnelle
Karte: Stadt Köln
Mit großer Freude hat der Bürgerverein Anfang Oktober erfahren, dass die Stadt Köln nun den Planfeststellungbeschluss für den Anschluss der Stolberger Straße an den neuen Militärring und begleitende Maßnahmen am Knoten Aachener Straße/Militärring erhalten hat.
Zukünftig soll der Verkehr am Straßendreieck Stolberger Straße / Wendelinstraße / Vitalisstraße über eine neue Zufahrt direkt auf den neuen Militärring fahren können. Zudem soll am Knoten Aachener Straße / Militärring die Linksabbiegespur in den Alten Militärring für den von Westen kommenden Verkehr entfallen und an den neuen Militärring verlegt werden. Lediglich die KVB-Busse dürfen dann noch in den Alten Militärring einbiegen. Alle, die nach Alt-Müngersdorf wollen, können einen U-Turn machen und weiterhin die Alte Militärringstraße nutzen.
Ausgangspunkt für diese beschlossenen Maßnahmen war das Gutachten eines Verkehrsexperten, das bereits Anfang der 2000er-Jahre im Auftrag des Bürgervereins erstellt wurde. Es hatte sich nämlich schon damals herausgestellt, dass der Durchgangsverkehr trotz der 1989 eröffneten Ortsumgehung „neuer Militärring“ weiterhin die innerörtlichen Straßen nutzte, weil wichtige Anschlüsse und verkehrslenkende Regelungen fehlten.
Mit diesen Planfeststellungsbeschluss wird nunmehr so nachgebessert, dass der Ortskern von Müngersdorf endlich wirksam vom Durchgangsverkehr entlastet wird. Das führt hier insbesondere zu mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer, für Kinder, für Schülerinnen und Schüler der verschiedenen Schulen, für ältere Mitbürger und die Behinderten der Einrichtungen am Grünen Weg. Außerdem ist noch die Entschärfung der gefährlichen Kreuzung Alter Militärring / Wendelinstraße geplant. Die Stadt Köln wird dort einen Kreisverkehr einrichten.
Im Interesse aller wünscht sich der Bürgerverein eine zeitnahe Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen. Wir werden über den Fortgang berichten.
Unten ein Hintergrund-Artikel aus dem Jahr 2016
Direkter Anschluß:
Langerwartete Offenlage
Über den geplanten Anschluß am Straßendreieck Stolberger Straße/Vitalisstraße/Wendelinstraße wird der Verkehrsteilnehmer zukünftig
direkt zur Militärringstraße geleitet.
Stand 2016 / 2017
Text: Hildegard Jahn-Schnelle
Beitrag aus BlickPunkt 29
Die Verkehrströme von Norden müssen weiterhin die Ausfahrt an der Widdersdorf Straße nutzen, um in die Gewerbegebiete Braunsfeld, Müngersdorf, Ehrenfeld zu gelangen. Die Anbindung ist als Dreiviertelanschluss geplant, d.h. dort kann man in beiden Richtungen auf den neuen Militärring auffahren, abfahren aber nur, wenn man von Süden kommt, z.B. von der Aachener Straße.
Vor mehr als zehn Jahren, vielleicht erinnern Sie sich, hat der Bürgerverein mit dem Verkehrsplaner Peter Gwiasda ein Verkehrskonzept erarbeitet, das Müngersdorfer Wohnstraßen vom Durchgangsverkehr entlasten und zugleich die Erreichbarkeit der Gewerbegebiete Müngersdorf, Braunsfeld, Ehrenfeld verbessern sollte.
Das Konzept wurde nach ausgiebigen Diskussionen mit Braunsfelder Bürgern und Vertretern der Wirtschaft im Rahmenplanungsgebiet erweitert um die Forderung nach einem Dreiviertelanschluss der Stolberger Straße an den neuen Militärring. Es fand die Zustimmung des Rahmenplanungsbeirates und wurde schließlich im Winter 2007/08 von der Bezirksvertretung und vom Rat der Stadt Köln beschlossen.
Endlich nach jahrelangem Warten, wir hatten die Hoffnung auf Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen beinahe aufgegeben, wurde im August dieses Jahres im Amtsblatt
überraschend die Offenlage zum Planfeststellungsverfahren für Umbau beziehungsweise Neuanlage der Knotenpunkte in Müngersdorf bekanntgegeben.
Bei Durchsicht der Unterlagen stellten wir fest, dass die Detailplanungen der Stadt im Wesentlichen die Maßnahmen enthielten, die wir vorgeschlagen hatten. Hierzu zählen
der Anschluss der Stolberger Straße an den neuen Militärring und begleitende Maßnahmen am Knoten Aachener Straße/Militärring wie zum Beispiel die Verlegung des Linksabbiegers von der Aachener Straße
in den Alten Militärring zur Auffahrt am neuen Militärring und die Fertigstellung der Nordwestrampe vom neuen Militärring auf die Aachener Straße. Damit sollten die Verkehrsströme von und nach Westen
auf den neuen Militärring gelenkt und Müngersdorf entlastet werden.
Noch Mängel
Daneben fanden wir aber auch Mängel in der städtischen Planung, die dringend der Korrektur bedürfen. Und zwar ist einmal die Führung des Radweges vom geplanten
Kreisverkehr am Straßendreieck Stolberger Straße/Vitalisstraße/Wendelinstraße nach Müngersdorf noch nicht optimal. Die Radspur beginnt am Kreisverkehr in der Mitte der Fahrbahn der Wendelinstraße und
führt auf dem kurzen Stück bis zur Abbiegung zum neuen Militärring zu einer unübersichtlichen Verflechtungssituation mit erhöhter Unfallgefahr. Hier muss eine bessere Lösung gefunden werden. Wir
haben in unserer Stellungnahme dazu einen von Peter Gwiasda ausgearbeiteten Vorschlag gemacht.
Der zweite festgestellte Mangel ist so gravierend, dass er Ziel und Zweck des umfangreichen Verkehrsprojektes insgesamt infrage stellt. Denn in der städtischen Planung
bleibt der ampelfreie Rechtsabbieger vom Alten Militärring in die Aachener Straße erhalten, der nach unserem Konzept unbedingt entfallen muss. Als Folge davon wäre der Alte Militärring, trotz
Anschlusses der Stolberger Straße, weiterhin eine attraktive Alternative für die Verkehrsströme in westliche Richtung. Es gäbe hier nur eine Ampel, während bei der Umfahrung über den neuen
Militärring zwei Ampeln in Kauf zu nehmen wären. So jedenfalls kann das Ziel, Müngersdorf vom Durchgangsverkehr zu befreien, nicht erreicht werden.
Der Bürgerverein hat in seiner Stellungnahme im Rahmen der Offenlage auf diese Kritikpunkte hingewiesen und ihre Korrektur eingefordert, sonst bliebe das Projekt
Stückwerk und wäre eine Verschwendung von Steuergeldern. Die Stadt Köln hat inzwischen schriftlich zugesichert, dass die Planung nachgebessert und diese Mängel behoben werden.
Bleibt zu wünschen, dass bald mit der notwendigen Umgestaltung bzw. dem Neubau der Knotenpunkte begonnen wird.
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