Silberne Halbkugel für unermüdliches Engagement

Preisträger im Europäischen Kulturerbejahr: Förderkreis Bahnhof Belvedere

Text: Ulrich Naumann,
Elisabeth M. Spiegel

Foto: ©Klaus Stöber, Straßburg, DNK

 

Beitrag: BlickPunkt 32 | 2019

Dieser Einsatz gilt von Vorstand und Mitgliedern – derzeit fast 300 Personen – getragen, einem einzigartigen Denkmal von nationaler Bedeutung: dem über 175 Jahre alten Bahnhof Belvedere. Keiner aus der Anfangszeit der deutschen Eisenbahn ist älter. Und zu entdecken ist wohl auch kein anderer, dem ein Park zugehört.


Preisträger im Europäischen Kulturerbejahr
Der Förderkreis Bahnhof Belvedere ist für den Deutschen Preis für Denkmalschutz 2018 – es ist die höchste Auszeichnung auf diesem Gebiet – des Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz vom LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, vom Minis-terium für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung NRW und von der Architektenkammer NRW vorgeschlagen worden.


Das Votum der Jury war einstimmig
Für die Überreichung der Auszeichnung wurde vom 28. bis 30. Oktober nach
Straßburg eingeladen. Der Preis gilt Persönlichkeiten und Personengruppen, die sich ehrenamtlich dem Schutz, der Pflege und der dauerhaften Erhaltung des bau-kulturellen und archäologischen Erbes widmen. Die Leistung soll in der Regel langfristig angelegt sein und in ihrer Bedeutung weit über sonst übliches Bürgerenga-gement hinausgehen. Er gilt ferner auch für Vertreter von Presse, Hörfunk und Fernsehen, die in herausragenden Beiträgen über Themen des Denkmalschutzes informierten.


Eine silberne Halbkugel
Die Auszeichnung wurde 2018 fünf Vereinen, darunter dem Förderkreis, zugesprochen.
Die massive Silberne Halbkugel (Entwurf: Professor Fritz Koenig, Landshut) zeigt auf der Schnittfläche einen Kranz von leicht abstrahierten verschiedenen Baukörpern. Dadurch soll das umfassende Aufgabengebiet Denkmalschutz und -pflege versinnbildlicht werden.
Silberne Halbkugeln werden jährlich seit 1979 an Personen oder Personengruppen vergeben, die durch ihre Initiative einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung und Rettung von Gebäuden, Ensembles, Dörfern und archäologischen Denkmälern geleistet haben.


Cité europeénne Strasbourg
Am 28. Oktober nachmittags und abends vor der Preisverleihung am folgenden Tag, im historischen Kino Odyssée: Begrüßungsansprachen und musikalischer Auftakt. Vorstellung des Impulses der Jugend und dabei Beantwortung der Frage, welches Kulturerbe miteinander geteilt und vererbt werden sollte. Die folgende, hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion zum Thema „Europas Kulturerbe miteinander teilen – Europas Zukunft miteinander teilen“ behandelte denkmalpflegerische Aktivitäten auf dem Kontinent. Deren grenzüberschreitende Vernetzung wurde, eingedenk eines gemeinsamen schützenswerten Kulturerbes, nachdrücklich angemahnt. Auf die neuen Möglichkeiten im digitalen Zeitalter für laufende und weitere von Bürgern getragene Projekte Mitwirkende zu gewinnen, wurde nachdrücklich hingewiesen.

 

Verleihung der silbernen Halbkugel an den Förderkreis Bahnhof Belvedere e.V. am 29. Oktober 2018 in Straßburg (von links: Werner von Bergen, Ulrich Naumann, Annette Heusch-Altenstein, Elisabeth M. Spiegel, Dr. Martina Münch)

 

Festliche Preisverleihung
Zur Auszeichnung von elf Persönlichkeiten und fünf Vereinen hatte das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz unter der Überschrift „Europas Kulturerbe miteinander teilen – Europas Zukunft miteinander teilen“ in das Palais du Rhin geladen.
In ihrer Eröffnungsrede führte Brandenburgs Kulturministerin, Dr. Martina Münch, als Präsidentin des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz aus: „Sanierte und belebte Denkmale machen Städte und Dörfer nicht nur attraktiver, sondern sind auch von enormer Bedeutung für die regionale Identität und als authentische Orte wichtig für die historisch-kulturelle Bildung. Das Engagement der Bürger unterstützt die Arbeit der Denkmalpfleger und schafft einen lebendigen gesellschaftlichen Dialog über den Umgang mit historischen Werten.“ Sie würdigte das Europäische Kulturerbejahr 2018 als einen großen Erfolg und wies auf Europas gemeinsame Kulturgeschichte, jahrhundertelange, wechselseitige kulturelle Austausche mit prägender Wirkung hin – und betonte „dass aus diesen kulturellen Wurzeln starke Netzwerke und Impulse für Europas Zukunft entstehen und sich neue Dimensionen der europäischen Zusammenarbeit und der Teilhabe für alle Bürgerinnen und Bürger eröffnen können“.


Laudatio mit Werner von Bergen
Die Laudatio auf die Preisträger hielt mit Werner von Bergen der Leitende Kulturre-dakteur des ZDF. Dem Förderkreis attestierte er, als kreative, selbstlose Bürgerinitiative seit 2010 bereits viel erreicht zu haben. Dennoch: Einiges muss noch geschehen. Die Auszeichnung mit der Silbernen Halbkugel möchte das hohe und unermüdliche Engagement des Vereins würdigen und diesen ermutigen, sich nicht von bürokratischen Hemmnissen von der Vollendung der Aufgabe abhalten zu lassen, dieses national bedeutende Denkmal im Zweifel auch vor falsch verstandenem Naturschutz zu retten.
Den Dank der Preisträger erstattete
Alexander Fürst von Sayn-Wittgenstein-Sayn, der sich seit Jahrzehnten an führender Stelle für den Denkmalschutz eingesetzt hat und 2018 mit dem Karl-Friedrich-Schinkel-Ring ausgezeichnet wurde.


Die Auszeichnung als Impulsgeberin
Erteilt ist eine Baugenehmigung für die Sicherung der Fundamente des Kellers und der Treppenhausaußenwand des Bestandsbaus und das Einbringen einer Bodenplatte in den Kellerräumen.
Die Fachplaner arbeiten zurzeit mit Hochdruck an der Ausführungsplanung für den Neubau eines Zugangsbauwerks und die Restaurierung und Sanierung des histo-rischen Bahnhofsgebäudes.
Die Auszeichnung mit dem Deutschen Denkmalschutzpreis wird dem Förderkreis und seinen Mitgliedern Ansporn sein, die Arbeit mit dem bisherigen Engagement fortzusetzen. Der Preis hat nämlich erneut die außerordentliche Bedeutung des singulären Denkmalensembles bestätigt.

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