Mit Energie gegen die Ausbaupläne des 1. FC Köln

Der Vorschlag der Verwaltung sieht zwei statt drei Sportplätze vor.

 

Weder Fisch noch Fleisch

Text: Roland Schüler

Pläne: Stadt Köln

BlickPunkt 29

Stand Winter 2016 / 2017

Die Stadtverwaltung Köln hat den politischen Gremien einen Kompromiss zu den Erweiterungsabsichten des 1. FC Köln im Äußeren Grüngürtel vorgeschlagen. Sie versucht damit den Spagat zwischen den Stellungnahmen von rund 500 Einwendern bei der Bürgerbeteiligung und dem Vorhaben des 1. FC Köln, im Äußeren Grüngürtel drei weitere Spielfelder und ein Leistungs-zentrum zu bauen. Die deutliche Ablehnung dieses Vorhabens durch die Bürgerschaft mit fundierten Argumenten für den Denkmalschutz, den Landschaftsschutz und der Forderung nach belastbaren Untersuchungen von Alternativen haben ihre Spuren hinterlassen.

 

Doch der Vorschlag der Verwaltung ist weder Fisch noch Fleisch. Weder für die Bürgerschaft, die ihre Forderung nach Erhalt des Äußeren Grüngürtels und der Gleueler Wiesen gewahrt sehen möchte, noch für den 1. FC Köln, der sein ursprüngliches Konzept einer kompakten Trainingsanlage mit mehr Sport-plätzen verwirklichen will.


So sieht der Verwaltungsvorschlag vor, dass der FC statt drei nur zwei Sportplätze baut. Dann blieben aber alle Argumente, die gegen den Eingriff ins öffent-liche Grün und ins Denkmal vorgetragen werden, weiterhin gültig. Denn auch zwei Sportplätze und vier Kleinspielfelder sind ein erheblicher Eingriff.
Außerdem sollte gemäß des Kompromisses der Verwaltung das Leistungszentrum optimiert und nur dem Sport verbundenen Zwecken dienen. Ob sich dadurch an den vorgesehenen riesigen Ausmaßen des Gebäudes (90 mal 50 mal 10 Meter) etwas ändert, bleibt fraglich. Denn diese Überlegungen wurden schon in der Planungs-phase angestellt, unter anderem weil sich die Bezirksregierung zur Gebäudegröße schon in den Vorgesprächen kritisch geäußert hatte.  


Als Ausgleich für den Eingriff schlägt die Verwaltung ferner vor, dass der FC auf einen der bestehenden Sportplätze zwischen Geißbockheim und dem Decksteiner Weiher verzichtet. Einen entsprechenden Vorschlag hatte der Club zu Beginn seiner Planungen schon gemacht. In späteren Konzepten war davon aber nicht mehr die Rede. Und jetzt braucht der 1. FC diesen Platz unbedingt.
In der Summe sind die Schlussfolgerungen der Verwaltung aus den vielen Einwendungen inkonsequent. Sie will es beiden Seiten recht machen und vergisst ihre eigentliche Aufgabe: Nämlich die Abwägung von öffentlichen Interessen einerseits und den Interessen des 1. FC Köln als Antragsteller andererseits.


Zudem ist die erneute „Suche“ nach alternativen Standorten so miserabel, dass es zwangsläufig keinen anderen Ort für das Vorhaben des Großvereins geben kann als den Äußeren Grüngürtel. Das ergibt sich sehr klar aus der Antwort der Verwaltung zu einer großen Anfrage der Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen nach den Alternativstandorten. Anstelle der Verwaltung gaben die Clubvertreter die Antwort, und dies mit dem eindeutigen Tenor, sein Konzept sei nur am Standort Geißbockheim unter Inanspruchnahme des Äußeren Grüngürtels umsetzbar.


In den Wochen nach Redaktionsschluss bis zum Erscheinen dieser Ausgabe des BlickPunktes Müngersdorf wird in Gesprächen und Diskussionen weiter um eine politische Entscheidung gerungen. Alle EinwenderInnen werden zu einer großen Informationsveranstaltung zum Thema „Was ist aus meiner Einwendung geworden?“ eingeladen. Der Bürgerverein wird später darüber berichten.
 

Bürgerverein Köln-Müngersdorf e.V.
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