Radsport im Nationalsozialismus

Zu Müngersdorf gehören die Sportanlagen rund um das Stadion; zum Beispiel das benachbarte Radstadion, das zur Zeit umgebaut wird. Auch hier liegt ein historischer Schatten über dieser unscheinbaren Anlage „nebenan“.

Dieter Vaupel stellt in seinem Buch „Radsport im Nationalsozialismus. Ein fast vergessenes Kapitel der deutschen Sportgeschichte“ die bewegende und bewegte Geschichte vor. Damit gibt er einen Einblick in ein bisher kaum behandeltes Themengebiet und spricht auch die nicht stattgefundenen Aufarbeitung an. Darüber hinaus stellt er bewegende Einzelschicksale von Radsportlern vor, die von den Nationalsozialisten verfolgt und im Konzentrationslagern ums Leben kamen.

Die Rolle des Radsports im Nationalsozialismus ist bisher nicht ausreichend thematisiert worden, so Buchautor Dieter Vaupel. Einzelschicksale wie das des Kölner Radfahrers Albert Richter wurden mittlerweile gründlich erforscht, doch es fehlte der Blick auf den gesamten Radsport. Richter, der sich nicht dem NS-Staat anpasste, ist neben anderen Radsportlern ein positives Beispiel aus Vaupels Studie zum Radsport im Nationalsozialismus. Doch die traurige Geschichte einer engen Kooperation zwischen dem Radsportverband und dem NS-Regime ist bestimmend.

Dr. Dieter Vaupel ist Pädagoge und Politologe und zurzeit Lehrbeauftragter für Geschichtsdidaktik an der Universität Kassel. Er ist Autor von zahlreichen Büchern. An dem Abend wird auch Frank Schwalm, Mitarbeiter vom NS-Dokumentationszentrum und Radsporthistoriker, anwesend sein. Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Initiative Albert-Richter-Velodrom und Ernst-Berliner-Platz.