Eindeutiges Votum der Politik
„Nun ist die Stadt Köln am Zuge!“ So lautete, auf einen kurzen Nenner gebracht, das Fazit des ausführlichen Berichts zum Sachstand Gedenkort Deportationslager auf der Mitgliederversammlung des Bürgervereins im April dieses Jahres. Der Bürgerverein hatte mit der Aufarbeitung der geschichtlichen Ereignisse vor Ort und der Entwicklung des Vorschlags für einen würdigen Gedenkort gemeinsam mit Sophia Ungers in Abstimmung mit dem NS-Dokumentationszentrum wichtige Vorarbeiten geleistet. Jetzt hatte die Politik das Sagen und über das weitere Vorgehen zu entscheiden.
Inzwischen sind wir einen großen Schritt weiter. Auf der Basis der von Dr. Werner Jung, Direktor des NS-Dokumentationszentrums, erstellten Vorlage haben die Abstimmungen im Rat der Stadt Köln
stattgefunden. Dieser hat sich am 27. September 2018 einstimmig, ohne Änderungen, Enthaltungen oder Gegenstimmen für die Realisierung der Konzeption des Gedenkorts Deportationslager in
Köln-Müngersdorf ausgesprochen. Ebenso positiv und eindeutig waren zuvor auch die Beratungen und Abstimmungen in den vorgeschalteten Ratsgremien gelaufen.
Die Beschlussvorlage von Dr. Werner Jung, die Grundlage der politischen Beratungen war, enthält neben einer detaillierten Beschreibung des geplanten Gedenk-ortes einen Bericht zu den historischen
Geschehnissen im Äußeren Grüngürtel und ihrer Bedeutung für die Geschichte des Nationalsozialismus in Köln. Im Ergebnis, so der Verfasser, ist das Lager in Müngersdorf nur vergleichbar
„mit dem EL-DE-Haus als Zentrale der Gestapo und dem Messelager als Deportationsort und Außenlager des KZ Buchenwald“. Der Gedenkort in Müngersdorf ist dementsprechend von gesamtstädtischer Bedeutung
und prägend für die Erinnerungskultur der Stadt Köln.
Dr. Jung setzt sich in der Vorlage auch mit den Ideen einer Initiative zum Schutz der Landschaft im Stadtteil Köln-Müngersdorf auseinander, die einen anderen Standort für das Kunstwerk von Simon
Ungers vorschlägt. Dieser wird jedoch von ihm aus sachlichen Erwägungen abgelehnt mit der Begründung, dass das Kunstwerk dort stehen muss, wo sich das historische Geschehen hauptsächlich abgespielt
hat.
Der Ratsbeschluss beinhaltet folgende Punkte zum Gedenkort Deportationslager:
•Der Rat stimmt dem vorliegenden Konzept des Bürgervereins Köln-Müngersdorf e.V. zur geplanten Realisierung des Gedenkortes Deportationslager Köln-Müngersdorf zu.
•Der Rat bewilligt zur Umsetzung des Konzeptes die Bereitstellung eines Zuschusses in Höhe von 150.000 Euro.
•Der Rat nimmt die Schenkung des Gedenkortes Deportationslager Köln-Müngersdorf des Bürgervereins Köln-Müngersdorf e.V. nach dessen Fertigstellung an.
Inzwischen hat sich auch der Beirat der Unteren Naturschutzbehörde mehrheitlich für das Vorhaben ausgesprochen, sodass die öffentlich-rechtlichen Voraussetzungen zur Realisierung des Gedenkortes
erfüllt sind. Aufgabe des Bürgervereins ist es nun, die nötigen Spendenmittel einzuwerben, die zur Umsetzung des Vorhabens noch erforderlich sind.
Erfreulicherweise ist mit dem bewilligten Zuschuss der Stadt Köln und bereits erhaltenen und zugesagten Spenden ein großer Teil der Kosten für den Gedenkort bereits abgedeckt. Sophia Ungers hat als
Nachlassverwalterin für ihren verstorbenen Bruder Simon Ungers zugesagt, den künstlerischen Entwurf für die Skulptur zu stiften. Es fehlen aber noch 50.000 Euro bei den Gesamtkosten, bevor der
Gedenkort realisiert werden kann. Für diesen Betrag müssen wir noch Sponsoren finden.
Der Bürgerverein setzt auf die großzügige Unterstützung seiner Mitglieder, wird aber auch Wirtschaftsunternehmen, Stiftungen und andere Institutionen als potenzielle Sponsoren ansprechen und um
Spenden bitten. Die positive Resonanz, die das Vorhaben bisher in breiten Kreisen in Köln und Umgebung gefunden hat, macht uns zuversichtlich, dass es uns gelingt, die erforderlichen Mittel zu
erhalten. Wir danken allen Spendern für ihren uneigennützigen Beitrag. Jede Spende zählt!
Ein Formular zur Spendenüberweisung für den Gedenkort erhalten sie hier:
info@buergerverein-koeln-muengersdorf.de
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