Ortsgeschichte | Dorfplatz
„Wir gehen ins Dorf“
Text: Joseph Koerfer
Fotoarchiv: Joseph Koerfer
Beitrag aus BlickPunkt 12 | 2008
Angeregt durch die Neugestaltung des Dorfplatzes 2008, erzähle ich als geborener Müngersdorfer, Jahrgang 1914, etwas über den Dorfplatz in meiner Jugend und danach.
In den zwanziger Jahren und später noch gingen die Müngersdorfer „ins Dorf“ um einzukaufen.
Die Bewohner der Eupener Straße, der Linnicher und der anliegenden Straßen sagten manchmal „Wir gehen nach Müngersdorf“, weil diese Straßen nämlich bis zur Einführung der Postleitzahlen „5000 Köln 41“ die Postanschrift „Köln-Braunsfeld“ hatten.
Die Kinder der Straßen westlich der Militärringstraße trafen sich zum Spielen „im Dorf“. Die Kinder der Vitalisstraße spielten in ihrer Straße, und die Kinder der Linnicher Straße und umliegenden Straßen blieben in ihrem Viertel.
Das „Dorf“ war für die Müngersdorfer identisch mit dem jetzigen „Dorfplatz“ nahe der Kirche.
Eigentlich ist das postalisch ja die Wendelinstraße von der Kirche bis hinunter zur Pizzeria, der Nummer 56a, wo früher ringsherum die Geschäfte waren.
Die Bezeichnungen „Unterdorf“ und „Oberdorf“ sind erst nach dem Krieg aufgekommen.
Ich würde mich freuen - und sicher auch viele andere Müngersdorfer - wenn man von dem neu gestalteten Platz weiterhin vom „Dorfplatz“ spräche und die alte Bezeichnung erhalten bliebe.
Auch der Stadtkonservator erwähnt in seinen Beschreibungen, dass „die Baudenkmäler um den Dorfplatz (Wendelinstraße Nr. 63, 67, 69) und die Kirche mit altem Pfarrhaus den dörflichen Charakter des Ortes“ erhalten.
Die Bilder erzählen etwas über das „Dorf“, wie es früher war.
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